Wunderkammern. Christian Flamm, Bernd Krauß, Jonathan Meese

26.04.2000

Wie begreift man Subversion? Zumal in der Bildenden Kunst die Rolle des Künstlers als Randfigur oder als Anders-Denkender – als Motor des gesellschaftlichen Grundbedarfs nach Veränderung – immer wieder als Konstruktion durchsichtig wird.

Die thematische Klammer für die drei Einzelpositionen Flamm, Krauß und Meese liegt in einem vermittelten Umgang mit der Faszination an genau dieser Randstellung.

Christian Flamm „Umsonst ist das Leben“
Mit ihrer Benutzeroberflächenästhetik bewegen sich die Raumkommentare Flamms im Spannungsfeld von Wohnen, Arbeiten und zu-Gast-sein.

Bernd Krauß „Didaktische Strenge“
Krauß entwickelt eine vielfältige Formensprache, die parallel zur gastgebenden Institution eine eigene und eigensinnige Vermittlungsstruktur konstitutiert.

Jonathan Meese „Erzreligion Blutlazarett / Erzsöldner Richard Wagner / Privatarmee Ernte und Saat / Waffe: Erzblut der Isis / Nahrung: Bluterz“
Die Installationen von Jonathan Meese erinnern an eine Mischung aus Wunderkammer, Opferaltar, Kinderbude und Luftschutzbunker – audiovisuelle Fetzen einer Bild- und Tonkultur, die man von irgendwoher kennt… aber aus anderen Zusammenhängen.