Mechanismen der Gewalt – Arcangelo Sassolino
Purgatory, 2016

Ölkolben, Stahl, Holz, hydraulisches System
Courtesy Galleria Continua und Galerie Rolando Anselmi

Nur an einem Stahlseil befestigt, schwebt die 800 Kilogramm schwere Skulptur über dem Boden. Zwei weitere Seile tragen die langen Balken aus Lärchenholz. Ein hydraulischer Kolben übt wechselseitig Druck auf das Holz aus. Durch die kaum sichtbare, aber kontinuierliche Krafteinwirkung wölbt sich das Holz bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit. „Purgatory“, ein religiöser Begriff für das Fegefeuer, verweist als Titel auf einen zeitlich unbestimmt andauernden Zwischenzustand. Über einen langen Zeitraum gibt das Material nur durch das zu vernehmende Knacken und Splittern preis, wie stark es strapaziert wird. Der langsame, stetige Prozess kann jedoch zum Zerbersten des Holzes führen und damit zum Kollaps des Materials. Arcangelo Sassolino hatte diese Arbeit für die Ausstellung im Frankfurter Kunstverein neu produziert.