Körper-Ich: Kate Cooper

RIGGED, 2014
HD Videos 1:54 min und 4:28 min
zwei Digitaldrucke auf Papier (Vliestapete)
Courtesy the artist and Neumeister Bar-Am, Berlin

Kate Cooper ist seit 2007 Mitglied der Künstlerinitiative Auto Italia South East. Ihre Arbeiten im Kollektiv als auch als Solokünstlerin drehen sich um Formen der alternativen künstlerischen Produktion. Sie befragt das Wesen und die Bedeutung der im digitalen Zeitalter entstehenden Bilder im Hinblick auf einen zeitgenössischen Hyperkapitalismus mit wachsender immaterieller Arbeit und der Auslagerung der Produktion in andere Teile der Welt. Die Arbeiten von Kate Cooper drehen sich um Formen der alternativen künstlerischen Produktion. In ihrer Installation Rigged verwendete Kate Cooper computeranimierte Bildgebungsverfahren für die Übersetzung des physischen Körpers in hyperrealistische und stereotype weibliche Modelle. Die von Cooper entworfenen Charaktere junger Frauen in Sportkleidung mit makellosen Körpern sind angelehnt an eine vertraute Werbeästhetik. Sie bewegen sich in leichtem Laufschritt durch eine sterile und digital animierte Umgebung ohne räumliche Tiefe oder sonstige natürliche Merkmale. Nahaufnahmen der computergenerierten Gesichter zeigen diese mit zahnmedizinischen Apparaturen oder verfolgen ihren Augenaufschlag mimetisch genau. Diese Motive wurden auch in den überlebensgroßen Vliestapeten aufgegriffen und verliehen den Figuren eine synthetische Übermenschlichkeit. Begleitet wurden die Bilder auf einer auditiven Ebene, in der eine weibliche, schmeichelnde Stimme den Traum eines alterslosen jugendlichen Körpers thematisierten, um schließlich den Slogan „Disappear completely“ beständig zu wiederholen. In Rigged – was übersetzt manipuliert oder zurechtgebastelt bedeutet – sind die weiblichen Figuren in ihrer überspitzten Perfektionierung und der symbolisierten Optimierung keine Repräsentanten einer real existierenden Körperlichkeit mehr. Die Künstlerin eignete sich die allgegenwärtige visuelle Sprache aus dem Bereich der Kommerzialisierung an, um deren Mechanismen speziell in Bezug auf den weiblichen Körper zu reflektieren und eine Neuinterpretation von feministischen Fragestellungen aufzuwerfen.